Samstag, 27. März 2010

REZENSION: So finster die Nacht (Hörbuch)

In meinen Ohren steppt immer noch der Bär, so dass ich momentan die Stille genieße, während ich etwas Ordnung in meinen Keller bringe. Normalerweise hätte ich dabei sicher ein Hörbuch gehört.

Dennoch kann ich Euch von einem berichten, dass mich seit langer Zeit mal wieder sehr gefesselt hat:
"So finster die Nacht" von John Lindquist.



Kurzbeschreibung:

In einem kleinen schwedischen Ort wird die Leiche eines Jungen gefunden, der komplett ausgeblutet wurde. Angst und schreckt machen sich breit.
Nur einer ist fasziniert: Der 12jährige, dicke Oskar, der von seinen Klassenkameraden immer wieder gequält wird und heimlich hofft, dass der Mörder auch diese seine Peiniger finden wird.

Meine Meinung:

Was ich zunächst für einen Thriller hielt, entpuppte sich erstaunlicherweise als Vampir-Roman. Wer da gleich an all die Bücher denkt, die in letzter Zeit den Markt überschwemmen, sei beruhigt (oder gewarnt :o)): dies hier ist eine völlig anderer Vampir, als man ihn überlicherweise "kennt".

Im Mittelpunkt steht vor allem der Junge Oskar, in den ich mich so gut hineinversetzen konnte, da ich selbst in der Schule als Kind ähnliches erlebt habe und weiß, wie schwer es ist, sich gegen viele zu wehren. Lindquist versteht es, den Leser die Hilflosigkeit, Ohnmacht und Wut spüren zu lassen, die in diesem Kind vorgehen.

Er wächst auf in einer Vorstadttristesse, mit einer Mutter, die nie Zeit für ihn hat und ihn allein lässt, mit seinen Gewaltfantasien seinen Peinigern gegenüber, die immer übermächtiger werden. Und man kann sich regelrecht vorstellen, wie Kinder zu Amokläufern werden.

Doch Oskars Geschichte nimmt eine andere Wendung, als er Eli kennenlernt. Ein geheimnisvolles Mädchen, das nebenan eingezogen ist, wo die Vorhänge immer geschlossen sind und die selbst bei klirrender Kälte nur einen dünnen Pulli trägt. Und die, wie er, irgendwie anders ist.

Doch beide gehen ganz unterschiedlich mit dem Anderssein um. Beide lernen voneinander. Und letztlich proftieren sie auch voneinander.

Viele Fäden finden sich zusammen: Freundschaft, Liebe, aber auch Hass und Rache. Das macht das Buch sehr dicht und glaubwürdig - sofern man das von einem Fantasy-Roman behaupten kann.

Fazit:
Natürlich hat es auch seine gruseligen, ekligen Momente. Aber es hat mich bis zum Schluss voller Spannung zuhören lassen. Sascha Rotermund als Sprecher macht seine Sache großartig!
Ich denke, den Film sehe ich mir auch noch dazu an!

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