Mittwoch, 22. Dezember 2010

REZENSION: Freche frauen feiern Weihnachten

Autor:   Diverse
Seiten:   190
Verlag:   Piper (ist aber auch noch woanders erschienen)




Kurzinhalt:

In diesem Buch sind verschiedene Geschichten von mehr oder weniger bekannten weiblichen Autoren vereint, die z.T. einen weihnachtlichen Hintergrund haben. . "Zum Teil" muss ich leider schreiben, da mir nicht immer klar war, wie es diese Erzählung in ein weihnachtliches Buch geschafft hat. Weil sich zufällig mal eine Schneeflocke über eine Seite verirrt?
  • Gaby Hauptmann: Die Lüge im Bett
  • Marianne Weißberg: Fest ganz ohne störende Gäste
  • Franziska Stalmann: Ich komme noch mit hinauf
  • Ulla Fröhling: Nur einmal noch
  • Edda Helmke: Vierter Monat
  • Edith Einhart: Wachbleiben in Wien
  • Anna Kalman: Briefe einer Schlaflosen
  • Katarina Mazetti: Ein Kerl zu Weihnachten
  • Sybille Schrödter: Zwischen den Jahren
  • Carina Klein: Halleluja
  • Lorna Landvik: Lampenfieber
  • Gaby Hauptmann: Hoch geehrt nützt wenig 

Meine Meinung:

Nicht überall, wo Weihnachten drauf ist, ist Weihnachten drin. Und noch weniger "freche Frauen", wie der Titel verspricht. Vielleicht ist das "frech" ja auch Definitionssache, aber in diesem Buch finden sich Geschichten über Depressionen, Betrug, Verletzungen, schwere Krankheit und Tod. Nicht das, was man unbedingt lesen möchte, um in "Weihnachtsstimmung" zu kommen.

Im Gegenteil fühlt man sich nach dem Lesen des Buches eher deprimiert, insofern kann ich nur raten, die Finger davon zu lassen, vor allem, wenn man selbst vielleicht nicht ganz so schöne Weihnachten vor sich hat und hier vielleicht ein wenig Aufmunterung erhofft.
Zumal hinten auf dem Cover vollmundig versprochen wird:  Ein Weihnachtsbuch zum Gute-Laune-Machen! Wer das geschrieben hat, hat das Buch definitiv nicht gelesen!

Dazu sind viele Erzählungen gar keine. Will heißen: Hier wurden Auschnitte aus Romanen abgedruckt, denen man das auch total anmerkt. Da ist auf einmal von Figuern die Rede, mit denen man nichts anfangen kann, die Geschichten enden genauso aprupt, wie sie anfangen usw. Mein Verdacht bestätigte sich, als ich hinten die Autorinnen-Infos las und damit auch, aus welchen ROMANEN die "Erzählungen" denn entnommen wurden.

Ich weiß nicht, was die Herausgeber sich dabei gedacht haben!

Die Tatsache, dass zwischendurch auch einmal ein Mann im Mittelpunkt einer Geschichte steht, der wohl garantiert keine "freche Frau" ist, nimmt man beim Lesen irgendwann einfach nur noch hin.


Fazit:

Alles in allem eine absolute Mogelpackung!

2 Kommentare:

  1. Herrlich amüsante Rezi. :-) Danke für die Warnung.

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  2. Ah, das war dann wohl keine passende Wahl zum Advent. Ich bin auch immer wieder sauer darüber, was einem als "Weihnachtsveröffentlichung" präsentiert wird. Zuletzt habe ich mich über das Hörbuch "Weihnachten mit Miss Marple und Hercule Poirot" geärgert, dabei war da sogar die erste Geschichte sehr schön weihnachtlich. :) Nur die anderen beiden hatten eher weniger was mit der Weihnachtszeit zu tun. ;)

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