Mittwoch, 19. Juni 2013

REZENSION: Liebe Lügen

Autorin:     Manuela Kuck
Verlag:        Krug & Schadenberg
Seiten:       299

Kurzinhalt:

Die arbeitslose Lisa ist mehr als froh, als sie in einem renommierten Hotel Unter den Linden in Berlin eine Stelle bekommt. Dabei hat sie gar keine Erfahrung vom Hotelgewerbe. Warum also bekommst sie dann den Job trotz zahlreicher qualifizierterer Mitbewerberinnen?
Das ist nicht die einzige Frage, die sie sich stellt. In dem Frauenhotel soll sie aufeinmal merkwürdige Listen von den einzelnen Damen erstellen, die dort absteigen.

Meine Meinung:

Das Buch ist immer abwechselnd aus der Sicht von Lisa, der Polizistin Hannah und von Charlotte geschrieben, die gerade ihren Mann wegen einer Frau verlässt.

Auf den ersten Blick drei Frauen, die eigentlich gar nichts miteinander zu tun haben.
Je weiter die Geschichte jedoch voranschreitet, um so mehr verweben sich die Schicksale der drei Frauen miteinander, bis sie zum Schluss untrennbar miteinander verbunden sind.

Die Figuren erhalten durch die verschiedenen Perspektiven eine gewisse Tiefe und oft auch ganz eigenen Charme. Wenn Lisa z.B. in Panik ausbricht, weil ihre Chefin in einem Auto hinter ihr sitzt und immer tiefer in den Sitz rutscht, während diese (Perspektivwechsel) deren Auto nur peripher wahrnimmt, ist das schon sehr lustig und zeugt auch von dem alltäglich Wahnsinn, wie oft wir uns wegen Dingen verrückt machen, die andere vielleicht nicht einmal wahrnehmen.

Ein interessanter Kniff der Autorin, wobei es zu der einen oder anderen wirklich überraschenden Wendung kommt.

Mit der Datensammelwut von Lisas Chefin erhält das Buch zudem einen sehr aktuellen Bezug bezüglich Datenschutz u.ä., zusätzlich gewürzt mit der für Krug & Schadenberg so typischen lesbischen Romanze. Auch wenn diese nur ganz am Rande stattfindet und dadurch leider wenig (be)greifbar wird.

Je mehr sich das Buch dem Schluss nähert, um so vorhersehbarer wird es aber leider auch - und um so unglaubwürdiger. Kriminalgeschichten brauchen nunmal auch einen gewissen Spannungsbogen, der sich nicht "so einfach" und dank zahlreicher Zufälle lösen lässt.

Fazit:
Berlin-Krimi, der in einem Frauenhotel spielt. Kurzweilig, aber nicht herausragend.



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