Montag, 20. Februar 2017

REZENSION: Pompeji (Hörbuch)

Titel: Pompeji
Autor: Robert Harris
Länge: 6 CDs, 752min.
Sprecher: Jürgen Tarrach
 

Kurzinhalt:

Pompeji, 79 n. Chr., reichste Stadt der römischen Weltmacht, Oase der Schönen und Mächtigen: Der junge Wasserbaumeister Attilius kommt einer skrupellosen Verschwörung auf die Spur, doch seine Nachforschungen werden überschattet von den unheimlichen Vorzeichen einer drohenden Apokalypse.


Meine Meinung:

Harris lässt bereits zu Beginn des Buches keinen Zweifel daran, woraufhin alles steuert: Er beginnt zwei Tage vor Beginn des Ausbruchs des Vulkans mit seiner Erzählung.

Insofern muss man sämtliche Ereignisse unter der Folie betrachten, dass egal womit sich die Einwohner Pompejis beschäftigen, diese in zwei Tagen keine Rolle mehr spielen werden.

Im Mittelpunkt der Ereignisse steht der junge Wasserbaumeister Attilius, der sich mit den Aquädukten des Römischen Reiches beschäftigt und damit mit den wohl imposantesten Erfindungen dieser Zeit.

Tatsächlich wird das Wasser im Fortlauf der Geschichte noch eine große Rolle spielen, zumal sich Attilius fragt, was eigentlich aus seinem Vorgänger geworden ist. Diese Intrige, die ihn zu allerhand Römern führen wird (vom Sklaven bis zum reichen Mann ist alles dabei), soll letztlich die Spannung aufrecht erhalten, bis es zum eigentlich Untergang Pompejis kommt.

Sie zeigt aber auch, dass die Dinge, mit denen wir Menschen uns so beschäftigen oft kleinlich wirken im Vergleich zu den großen Katastrophen, die uns tatsächlich ereignen können. Und vor denen wir oft lage die Augen verschließen.

Viele haben dieses Buch daher mit den Ereignissen des 11. Septembers verglichen, welche die Welt ebenfalls haben inne halten lassen.

Ob dies tatsächlich Harris Absicht war, bleibt dahingestellt.

Fakt ist, dass mich diese Intrige nicht recht zu fesseln vermochte, da das historische Umfeld mit seinen einzelnen Vertretern dadurch nur angerissen worden ist und vor allem auf das Aquädukt beschränkt bleibt.

Zwar ist der Wasserbaumeister als Leitfigur symphatisch. Hier hätte ich mir aber einen breiteren Einblick in das alltägliche Leben der Zeit und den historischen Kontext gewünscht.

Wirklich wortgewaltig wird Harris aber im Beschreiben des Vulkanausbruchs und seiner Folgen. Wer schon einmal Pompeji besucht hat, weiß, wovon ich rede.
Dies ist sicher eine Stärke des Hörbuches.


Fazit:

Der Ausbruch des Vulkans wird erschreckend inszeniert. Alles davor ist leider zu sehr gewollt und wenig kontextualisiert und hat dadurch ziemliche Längen.





1 Kommentar:

  1. Schade, dass dir der Roman nicht so recht gefallen hat. Ich habe ihn sehr gern gelesen und mochte vor allem auch diesen etwas anderen Blick aus der Sicht eines Wasserbaumeisters (und mit Konzentration auf dieses Thema). Es stimmt, dass die erste Hälfte nur am Rande etwas mit dem Ausbruch zu tun hat. Für mich hatte der Roman trotzdem keine bzw. kaum Längen.

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