Donnerstag, 9. März 2017

REZENSION: Die Klaviatur des Todes (Hörbuch)

Titel: Die Klaviatur des Todes
Autor: Michael Tsokos
Länge: 4 CDs, 288min.

Sprecher: David Nathan




Kurzinhalt (Verlagstext):

Das Geschäft von Michael Tsokos ist der Tod. Der Rechtsmediziner wird immer dann von den Ermittlungsbehörden um Hilfe gebeten, wenn sie mit ihrer Aufklärungsarbeit nicht weiterkommen. Er soll herausfinden, was Leichen nicht mehr erzählen können: War es Mord? War es Suizid? Oder war es ein Unfall? Realistisch und hautnah schildert Tsokos rätselhafte Fälle, an deren Lösung er selbst maßgeblich beteiligt war. Im Obduktionssaal und im Labor fügt der Forensik-Spezialist die Indizien zu einer wissenschaftlich unwiederlegbaren Beweiskette zusammen. Hochinformativ und spannend bis zur letzten Minute!



Meine Meinung:

Michael Tsokos ist mir das erste Mal im Zusammenhang mit Sebastian Fitzek ein Begriff geworden. Der Krimiautor und der Gerichtsmediziner haben vor einigen Jahren zusammen ein Buch verfasst: "Abgeschnitten" (Link zu meiner Rezension).

In "Die Klaviatur des Todes" beschreibt Tsokos nun seinen Alltag als Gerichtsmediziner, wobei der Titel wie auch die Kurzbeschreibung des Verlages für mich etwas irreführend ist, da er in diesem (Hör)buch eben nicht nur seine Arbeit an Todesfällen beschreibt, sondern auch an Lebenden.
Menschen, die sich selbst verletzen, lügen und betrügen.

Wenn man insofern die Erwartungshaltung abgelegt hat, wie ich sie ursprünglich hatte, dass Tsokos die "Toten zum Sprechen" bringt, sondern eben vielen alltäglichen Dingen (wie Vaterschaftsangelegenheiten u.ä) nachgeht, dann mag man einige interessante Einblicke in seine Arbeit erhalten.

Der wirkliche Knall, das vollmundig angekündigte Rätsel bleibt aber aus.

Obwohl gelesen von dem großartigen David Nathan, war ich nicht wirklich gefesselt - der Funke wollte nicht recht überspringen.

So lässt sich Tsokos ewig in theoretischem Wissen aus, das in dieser Detailfülle nicht unbedingt mitreißt.
Exemplarisch seien dafür seinen vielen Beispiele für Kohlenmonoxidvergiftungen genannt.

Zwar betont er immer wieder, dass man sich von der Arbeit des Gerichtsmediziners kein falsches Bild machen sollte und wir durch Serien wie etwa "Bones" eine völlig falsche Erwartungshaltung haben.

Meine war aber vor allem durch den Titel geprägt, denkt man bei "Klaviatur" doch an diverse Todesformen, die durch den Gerichtsmediziner aufgeschlüsselt werden. Doch diese sind im Hörbuch nur rudimentär gestreut und die Aufklärung überrascht nicht wirklich.

Fazit:

Es gibt noch ältere Bücher von Tsokos, die möglicherweise die Fälle enthalten, von denen er hier nun nicht mehr schreiben konnte.
Werde mir diese noch holen und erneut berichten. Zum Einstieg braucht es dieses Hörbuch jedenfalls nicht.




1 Kommentar:

  1. Endlich komme ich mal wieder dazu zu gucken, was du so gehört hast in den letzten Monaten - und entdecke da gleich ein paar Titel von Michael Tsokos auf der Liste. Ich mag seine Bücher ja sehr gern (wobei dieses hier noch ungelesen im Regal steht), denke aber, dass deine Vermutung zutrifft, dass dieser Band nicht der passende Einstieg in seine Werke ist. Was du erwartet hattest, findet man eher in den ersten Büchern. Um sich nicht zu sehr zu wiederholen, hat man hier wohl auch andere Fälle aus der Rechtsmedizin aufgegriffen. Bin gespannt, wie dir die früheren Bücher gefallen haben.

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